Planer:innen Tisch – Mehr Gestalten als Verwalten: Aus integrierten Stadtentwicklungsprozessen lernen

Lucyna Zalas hat an der RWTH Aachen Architektur und Stadtplanung studiert. Nach einem technischen Referendariat bei der Bezirksregierung Köln, war sie lange in Forschung, Lehre und Praxis in Deutschland tätig und hat an der RWTH Aachen zur Rolle der administrativen Akteure in integrierten Stadtentwicklungsprozessen promoviert. Seit September 2020 arbeitet Sie im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und leitet dort das Referat Regionalplanung und Raumentwicklung am Fachbereich Raumordnung. Sie betreut insbesondere strategische Raumentwicklungsprojekte der Gemeinschaft.

Silke Faber hat Architektur und Stadtplanung in Hamburg studiert. Nach selbständiger Tätigkeit und in privaten Planungsbüros ist sie 2004 „probehalber“ in den öffentlichen Dienst gewechselt. Aus diesem zunächst für ein Jahr geplanten Ausflug in die öffentliche Verwaltung sind mittlerweile fast 20 Jahre geworden. Dabei hat sie umfassende Erfahrung in der Stadtentwicklung von Mittelstädten, Bürgerbeteiligungsverfahren und Führung in Verwaltungsstrukturen sammeln können. Seit 2018 leitet sie in Hamburg bei der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen das Referat für Grundsatzfragen der Integrierten Stadtteilentwicklung. Nebenbei promoviert sie an der TU Wien im Forschungsbereich Örtliche Raumplanung zum Thema „Planungskultur in Mittelstädten“.

Integrierte Stadtentwicklungsprojekte erfordern komplexe Aushandlungsprozesse zwischen multiplen Akteuren aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Entsprechend ist die Ausbildung von Planer:innen auch durch das Erlernen agiler Herangehensweisen geprägt. Das Arbeitsfeld der Stadtentwicklung eignet sich daher unserer Ansicht nach durch die originär interdisziplinäre und integrierte Aufgabe, agile Methoden der Prozessgestaltung zu erproben und Erfahrungen damit für andere Verwaltungs-Projekte zu generieren. Im Rahmen der Session wollen wir aus unseren Forschungsarbeiten und der Planungs- sowie Verwaltungspraxis in drei Ländern berichten.

Folgende Fragen wollen wir u.a. aufwerfen:

  • Warum eignen sich agile Vorgehensweisen für Planungsprozesse?
  • Wo sind agilen Vorgehensweisen in der Stadtentwicklung ggf. Grenzen gesetzt?
  • Welche Erfahrungen haben wir in unserem Alltag mit agilen Vorgehensweisen in Praxisprojekten gesammelt?
  • (Wie) spielen bürokratisch und agil geprägte Verwaltungsstrukturen und -mitarbeitende in der integrierten Stadtentwicklung zusammen?
  • Wie kann man innerhalb der Verwaltung die gegenseitigen „Lernspiralen“ befördern? Was sind fördernde Bedingungen?
  • Welche Herausforderungen (Stolpersteine) begegnen Euch bei der Durchführung von langfristigen, ressortübergreifenden Querschnittsprojekten? Habt Ihr Lösungsansätze?

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